„Ein Platz irgendwo in der Metropole der Zukunft: Wüste, Sand, Beton und Einöde. Oder ist es hier?
Ein blechfarbener, flirrender Himmel liegt über der Hitze der Stadt wie eine schwere Decke im ungelüfteten Zimmer am Morgen nach einer sommerheißen Nacht.
Die Menschen, die einst hier wohnten sind längst geflohen, wurden vertrieben von den Strahlen der Sonne und den marodierenden Söldnertruppen.
Dann ein Gräusch. Stille, eine Bewegung, schattengleich, wieder Ruhe. Dann ein Schrei, wie aus dem Nichts… “
Zeitsprung: Babylon die altertümliche Stadt am Fluss Eufrat, im heutigen Irak und da von den Besatzern martialisch bewacht und erneut zerstört, gelegen, kennt mittlerweile jeder. Einst eine blühende Metropole wurde sie zum Inbegriff der Selbstsucht und der Arroganz der Menschen im Angesicht des Untergangs, dem Streben nach materiellen Gütern, gesellschaftlichem Status und für Unterdrückung, Sklaverei und Ausbeutung.
So sind Paralellen zu heute nicht verwunderlich und auch oftmals nicht zu übersehen. Fragen tauchen auf, die vielleicht niemals beantwortet werden können, nicht beantwortet werden wollen. Flüchtlingsströme weltweit. Kriege gegen Terroristen. Abgeholzte Wälder. Laute Rufe nach mehr Sicherheit…
Die Shoppingtempel werden immer größer, die Städte unpersönlicher und unersättlich dem einzig geltenden Drang folgend: Shoppen! wird alles vertrieben was nicht in das Gefüge und Geschachere passt und den Tanz ums goldene Kalb nicht mitmachen will. Warnzeichen werden längst schon ignoriert und die Sanduhr der Zeit tickt beharrlich konstant im Keller weiter. Was auf der Stecke bleibt wird treist verschwiegen.
Mit Hilfe der grotesken Figuren Leqoques, den Bouffons, versuchen wir ein Theater zu machen das auf die herkömmlichen überzeugten Regiekonzepte verzichtet und ganz auf die Interaktion mit dem Puplikum setzt. So werden Szenenkonzepte aufgelöst und die Zuschauer als Spieler in einem Spiel das keine Grenzen kennt, miteinbezogen. Es handelt sich also vielmehr um eine Performance oder einer Installation im öffentlichen Raum die versucht, mit Texten, Klängen und poetischen Bildern die Herzen der Zuschauer zu berühren und ein kleiner Riss im Gefüge der Normalität entsteht.
„Der ethische Grundgedanke im Gilgamesch-Epos ist nicht zu übersehen. Es wird von einem neuen Heldentyp berichtet, der zwar zu zwei Drittel Gott und zu einem Drittel Mensch ist, seine Unsterblichkeit aber dann verliert, als er die menschliche Freundschaft entdeckt. Mit dieser Menschwerdung der Halbgötter vollzieht sich, in mythologischer Hinsicht, der Übergang vom Mythos zur Geschichte. Das Gilgamesch-Epos ist aber auch ein literarischer Ausdruck für das Selbstbewußtsein des Menschen den Göttern gegenüber.“